6 al-Ghazālī und aristotelische Logik

Autor: Yusuf Kuhn -
Textlänge des Kapitels in Buchseiten ca. 35

Vorbemerkung

Al-Ghazālī hat sich immer wieder recht unterschiedlich zur aristotelischen Logik geäußert. Diese Vielfalt scheinbar divergierender Meinungen mag verwirrend wirken. Verbergen sich dahinter dennoch ein einheitliches Ziel und klar definierte Absichten? Dieser Frage möchte Ulrich Rudolph in seinem Aufsatz Die Neubewertung der Logik durch al-ĠazālīUlrich Rudolph, Die Neubewertung der Logik durch al-Ġazālī, in: Dominik Perler & Ulrich Rudolph (Hg.), Logik und Theologie: das Organon im arabischen und im lateinischen Mittelalter, Brill, Leiden, 2005, S. 73-97. nachgehen, indem er al-Ghazālīs »Verhältnis zur aristotelischen Logik noch einmal zusammenhängend beleuchtet« (Rudolph, S. 74). Doch das »einheitliche Ziel« und die »klar definierten Absichten« (ebd.), die al-Ghazālī verfolgt haben soll, lässt Rudolph an dieser Stelle und im gesamten einleitenden Abschnitt seines Aufsatzes merkwürdigerweise im Dunkeln – und damit die Frage, welche Absicht, ja welche These Rudolph selbst vertreten will. Diese Frage wird also im Auge zu behalten sein: Gibt es im weiteren Verlauf seines Artikels Aufschluss dazu?